Der Ursprung des Ausrufs ‚O zapft is‘ reicht bis ins Jahr 1810 zurück und ist eng mit der Geschichte des Oktoberfests in München verbunden. Der erste Anstich des frisch gebrauten Bieres fand beim Hochzeitsfest von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen statt. Der Münchner Oberbürgermeister, damals Thomas Wimmer, hat seither die Tradition ins Leben gerufen, mit einem besonderen Klang den Anstich des ersten Bierfasses im Schottenhamel-Zelt zu verkünden. Bei den traditionellen Böllerschüssen, die den Beginn des Oktoberfests markieren, wird mit einem Schlägel der Zapfhahn in das Bierfass geschlagen, was den legendären Ruf ‚O zapft is‘ zur Folge hat. Diese Worte sind heute fest im Volksmund verankert und symbolisieren den Start des wohl größten Volksfestes der Welt. Die Wiesn-Geschichte wird somit durch dieses traditionelle Ritual lebendig, und der Ausruf ‚O zapft is‘ ist nicht nur ein Zeichen für den Beginn der Feierlichkeiten, sondern auch ein Sinnbild für bayerische Kultur und die untrennbare Verbindung zwischen dem Bier und der Stadt München.
Die Rolle des Münchner Oberbürgermeisters
Die zentrale Rolle des Münchner Oberbürgermeisters beim Oktoberfest ist unverkennbar. Jedes Jahr eröffnet der Oberbürgermeister, in der Regel Dieter Reiter, das traditionsreiche Volksfest mit dem legendären Ausruf ‚O’zapft is!‘. Dieser Moment markiert den offiziellen Anstich im Schottenhamel-Festzelt und setzt den Auftakt für die 16-tägigen Feierlichkeiten. Mit dem ersten Schlag des Hammers wird das erste Fass Wiesn-Bier angestochen, was symbolisch für den Beginn des Fests steht. Der Oberbürgermeister hat die Aufgabe, die Bayerische Kultur und Tradition zu repräsentieren und den Gästen aus aller Welt zu zeigen, was München ausmacht. Neben dem Anstich wird auch oft ein imposanter Teil des Festes durch die Böllerschüsse eingeläutet, die in der gesamten Stadt zu hören sind. Während der Öffnungszeiten des Oktoberfests genießen die Besucher nicht nur Mass-Krüge gefüllter Biere, sondern auch alkoholfreie Getränke, die für jeden Geschmack etwas anbieten. Die Bedeutung von ‚O zapft is!‘ geht somit weit über den Anstich hinaus und symbolisiert den Zusammenhalt und die Lebensfreude, die das Oktoberfest in München verkörpert.
Tradition und Feierlichkeiten beim Oktoberfest
Oktoberfest in München, auch bekannt als d’Wiesn, ist mehr als nur ein Volksfest; es ist eine Feier der bayerischen Kultur und Tradition mit mittlerweile über 200-jährigem Bestehen. Jedes Jahr versammeln sich Millionen von Menschen auf der Theresienwiese, um die Wiesn-Kultur zu erleben. Der Höhepunkt des Festes ist der traditionelle Anstich, bei dem der Münchner Oberbürgermeister das erste Bierfass anzapft und mit dem berühmten Festschrei „O’zapft is!“ die Feierlichkeiten eröffnet. Diese Worte haben Kultstatus erlangt und stehen sinnbildlich für den Beginn einer geselligen Zeit voller Trachten, Musik und‘ bayerischer Spezialitäten. Der Bayerische Ministerpräsident ist oft ebenfalls anwesend, um die Feierlichkeiten zu unterstützen. Tradition und Feierlichkeiten beim Oktoberfest sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass das Event international bekannt ist und jedes Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt anzieht. Von leidenschaftlicher Trachtenmode bis zu köstlichen Schmankerln – die Atmosphäre der Wiesn zieht Jung und Alt gleichermaßen in ihren Bann und lässt die Herzen der Gäste höher schlagen.
Bairische Mundart und ihre Bedeutung
Bairische Mundart spielt eine zentrale Rolle in der Identität und Kultur München. Der Ausdruck ‚O’zapft is‘, der beim Oktoberfest als traditionsreicher Festschrei erklingt, ist ein typisches Beispiel oberbayerischer Dialekt-Ausdrücke. Diese lebendige und emotional aufgeladene Sprache verkörpert die Lebensfreude und Geselligkeit, die das Oktoberfest auszeichnen. Der Schrei markiert nicht nur den Beginn der Feierlichkeiten, sondern verbindet auch Generationen durch die Nutzung von Wörtern und Ausdrücken, die tief in der Region verwurzelt sind. In den letzten Jahren hat sich die bairische Mundart zudem in der Jugendsprache weiterentwickelt und findet sich auch in modernen Kontexten wieder. Der lebendige Dialekt trägt zur einzigartigen Atmosphäre des Festes bei, die trotz Historie und Traditionsbewusstsein dynamisch bleibt. Angesichts der turbulenten Geschichte Münchens, einschließlich tragischer Ereignisse wie dem Bombenanschlag, ist die Festkultur und die sprachliche Identität ein Zeichen der Resilienz und Gemeinschaft. Insgesamt zeigt die Verwendung derselben Sprache, wie wichtig die bairische Mundart für die Festbetriebe und das kulturelle Erbe ist.